Zahnheilkunde bei Hund und Katze
Jeder von uns weiß, dass Zahnschmerzen sehr quälend sein können. So geht es auch unseren tierischen Schützlingen. Schmerzhafte Zahnerkrankungen nehmen mit zunehmendem Alter unserer Vierbeiner zu – genauso, wie bei uns Menschen.
Dazu zählen typische Zahnerkrankungen, wie Parodontose, Zahnstein oder Karies. In manchen Fällen schreiten die Zahnerkrankungen soweit vor, dass eine Sanierung der betroffenen Zähne erfolgen muss. Wie eine Zahnsanierung abläuft und was Sie als Patientenbesitzer wissen müssen, erfahren Sie hier.
Wie erkenne ich, ob mein Vierbeiner Zahnschmerzen hat?
Als Patientenbesitzer können wir auch von zuhause aus Prophylaxe betreiben und prüfen, ob unsere Haustiere an einer Erkrankung der Maulhöhle leiden. Es gibt mehrere verschiedene Verhaltensauffälligkeiten, an denen wir Zahnerkrankungen erkennen können. Insbesondere empfiehlt es sich, das Fressverhalten Ihres Tieres genauestens zu beobachten.
Symptome für Zahnerkrankungen können sein:
- starkes Speicheln oder Schmatzen beim Fressen
- Appetitverlust
- auffallender Maulgeruch
- bräunlich verfärbte Beläge auf den Zähnen
- gerötetes oder verfärbtes Zahnfleisch
- einseitiges Kauen
Allerdings sollten Sie als Tierhalter immer daran denken, dass unsere Haustiere nicht immer offensichtlich zeigen, dass Sie an Schmerzen leiden. Teilweise zeigen sie Ihre Schmerzen nur sehr subtil, wie durch ein erhöhtes Ruhebedürfnis, sodass wir nicht auf den ersten Blick erkennen können, wie es unserem Hund oder unserer Katze geht. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Zahnvorsorgeuntersuchung unerlässlich, um unseren Tieren unnötiges Leid zu ersparen.
Wenn Sie auffällige Symptome bei Ihrem Haustier beobachten, sollten Sie uns unbedingt umgehend kontaktieren. Unbehandelte Zahnerkrankungen können starke Folgen für den Körper Ihres Tieres bedeuten. Neben dem Abbrechen des erkrankten Zahnes, können sich Bakterien in den Organismus Ihres Vierbeiners einschleichen und dort zu gravierenden Schäden, wie zum Beispiel Herzerkrankungen führen.
Sollte sich der Verdacht einer Zahnerkrankung in unserer Praxis bestätigen, werden wir Ihnen eine Sanierung des Gebisses in Narkose empfehlen.
Worauf muss ich als Tierhalter vor dem Eingriff achten?
Es ist wichtig, dass Ihr Hund oder Ihre Katze vor dem Eingriff nüchtern ist. Das bedeutet, dass Ihr Tier vor der Behandlung nicht fressen darf, da die Narkose oder manche Medikamente Übelkeit hervorrufen könnten. Trinken ist hingegen bis kurz vor dem Termin erlaubt! Natürlich informieren wir Sie vor dem Eingriff ausgiebig darüber, auf was Sie achten müssen und stehen Ihnen bei Rat und Tat zur Seite.
Wie läuft eine Zahnsanierung bei meinem Tier ab?
Bevor wir mit der Zahnsanierung beginnen, untersuchen wir Ihr Tier gründlich. Insbesondere werden wir dabei die Narkosesicherheit Ihres Tieres prüfen, um eventuelle Risiken genauestens abschätzen zu können. Bei der vorangehenden Untersuchung überprüfen wir alle lebenswichtigen Organe und berücksichtigen selbstverständlich eventuelle Vorerkrankungen Ihres Vierbeiners.
Anschließend beginnen wir mit der eigentlichen Zahnsanierung.
Nachdem Ihr Tier sanft in Narkose gelegt worden ist, beginnen wir mit einer gründlichen Reinigung des Gebisses mittels Ultraschalles. Der Einsatz von Ultraschall ermöglicht es uns, auch die hartnäckigsten Verunreinigungen schonend loszuwerden. So verhindern wir, dass sich Zahnstein bis hin zu schmerzhaften Entzündungen ausbreitet. Nicht selten ist die Erkrankung so weit fortgeschritten, dass eine Extraktion des betroffenen Zahnes erforderlich ist. Aber keine Sorge: dies beeinträchtigt Ihr Tier beim Fressen nicht. Genauso wie bei Ihrem Zahnarzt, verwenden wir im Anschluss an die Zahnreinigung eine schützende Politur, um die Neubildung von Plaque zu verhindern.
Sollte nach einer Zahnextraktion eine spezielle Fütterung Ihres Vierbeiners notwendig sein, werden wir Sie darüber selbstverständlich informieren. Mittels des modernen Dentalröntgen können wir sicherstellen, dass keine Reste des Zahnes im Zahnfleisch zurückbleiben, die später Ärger machen könnten. Ebenso können wir Erkrankungen der Zahnwurzel schon in einem frühen Stadium feststellen, so dass Sie nach den Eingriff sicher sein können, dass alle schmerzhaften Zähne behandelt wurden.
Worauf muss ich nach dem Eingriff achten?
Ihr Hund oder Ihre Katze darf nach dem Aufwachen direkt wieder mit Ihnen nach Hause. Natürlich ist diese Behandlung anstrengend für den Körper Ihres Tieres, sodass Sie sich für den restlichen Tag nichts mehr vornehmen sollten. Ihr Vierbeiner braucht nun viel Ruhe und eine Mütze Schlaf. Gegebenenfalls könnte Ihr Hund oder Ihre Katze noch etwas verhalten beim Fressen oder Trinken sein. Dies legt sich jedoch wieder schnell.
Manche Patienten benötigen nach dem Eingriff entzündungshemmende oder schmerzstillende Medikamente.
Selbstverständlich informieren wir Sie gründlich darüber, auf was Sie nach der Behandlung achten müssen und stehen für alle Rückfragen zur Verfügung!
Was ist Dentalröntgen?
Unsere Praxis verfügt über ein hochmodernes Dentalröntgen-Gerät.
Dank dieser speziellen, digitalen Technik können wir das gesamte Gebiss Ihres Tieres abbilden ohne, dass wir den ganzen Kopf röntgen müssen. Die Strahlenlast wird somit auf ein Minimum reduziert.
Das Dentalröntgen ermöglicht es uns, kleinste Veränderungen in der Maulhöhle darzustellen, bevor sie erst zu Problemen führen. Beispielsweise beim Spielen oder wilden Toben kann es schnell zu einer Verletzung in der Maulhöhle kommen, die unbehandelt gravierende Folgen haben kann. Außerdem lassen sich so nicht sichtbare Zahnerkrankungen, wie Erkrankungen der Zahnwurzeln oder des Zahnhalses ablichten und behandeln.
Gibt es ein Risiko für mein Tier?
Im Regelfall läuft eine Zahnsanierung ohne Komplikationen ab.
Allerdings birgt, wie jeder operative Eingriff unter Narkose, auch die Zahnsanierung ein gewisses Grundrisiko, welches wir mit einer gründlichen Untersuchung vorab noch einmal erheblich minimieren können. Unser Team verfügt über hochqualifiziertes Fachwissen und modernste Technik mit deren Hilfe wir die Narkose engmaschig überwachen, sodass wir bei Auffälligkeiten sehr schnell reagieren können.
Vorsorge - So können Sie die tierische Zahngesundheit optimal unterstützen
Das, was unsere Zähne gesund hält, hilft genauso unseren Tieren bei der Maulhygiene!
Um die Gesundheit der Zähne unserer Vierbeiner zu unterstützen, bietet sich besonders das tägliche Zähneputzen an, welches sich gut trainieren lässt. Sie sollten zudem auf Zwischenmahlzeiten, wie das ein oder andere Leckerlie zwischendurch verzichten. Darüber hinaus ist eine artgerechte Ernährung für die Gesundheit unserer Haustiere, wie auch für deren Lebensqualität essenziell.
Der Besuch einer einmal jährlichen Vorsorgeuntersuchung trägt dazu bei, dass Zahnerkrankungen frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden können. Erkrankungen der Maulhöhle, die früh festgestellt werden, lassen sich erheblich einfacher behandeln als weit fortgeschrittene.
Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie weitere offene Fragen haben! Wir beraten Sie sehr gerne!